Deutsche Tischtennis Pokalmeisterschaften für Verbandsklassen 2017

Nachdem sich Kiki, Philippe und Patrick sensationell als Vertreter aus Württemberg für die Klasse Herren B qualifiziert hatten, wurde vom 25. bis 28. Mai die deutsche Pokalmeisterschaft für Verbandsklassen in Fröndenberg bei Dortmund ausgespielt.

Leider war Kiki aus beruflichen Gründen verhindert und so machten sich Philippe, Patrick, Henry und Stephan am Mittwochabend auf den Weg in den Nordwesten. Nach 8 Stunden Fahrt, mit Umweg über Karlsruhe, zahlreichen Staus, sowie Abstecher nach Dortmund zum Abendessen, kamen wir heil in unserer Ferienwohnung an. Auf uns wartete ein hochklassig besetztes Feld mit vielen Teams, die laut TTR-Wert mit Bezirksliga nur noch wenig gemein haben. Da dies für uns die erste überregionale Veranstaltung war, gab man uns mit auf den Weg sich nicht zu böse abschießen zu lassen.

 

 

Feuerbach gegen TV Fischbek aus Hamburg

 

Das erste Gruppenspiel fand am Donnerstagmittag gegen den TV Fischbek statt. Für Stephan war dies gleich ein Derby, denn er kennt die Spieler aus seinem Heimatverband z.T. seit 15 Jahren. Wir wählten die stärkste Aufstellung und spielten mit Philippe (1), Henry (2) und Patrick (3).

 

 

Die ersten beiden Einzel entschieden erwartungsgemäß die Spitzenspieler der Teams für sich und so ging Paddy beim Spielstand von 1 zu 1 an den Tisch. Nach einer 2:0-Satzführung wurde sein Kontrahent stärker und konnte ausgleichen. Im entscheidenden fünften Satz behielt Patrick die Nerven und gewann denkbar knapp mit 11:9.

 

Ohne wirkliches Spitzendoppel angereist, versuchten wir unser Glück mit der Kombination Philippe und Patrick. Die Hamburger zeigten sich jedoch von der Langnoppe unbeeindruckt und gewannen klar mit 3:0.

In der zweiten Einzelrunde brachte uns Philippe im Duell der Spitzenspieler erneut in Führung, ehe Patrick sich zum Ausgleich geschlagen geben musste. Die Entscheidung fiel im Schlusseinzel. Da Henry aufgrund seines Studiums in Karlsruhe wohnt und trainiert, konnten wir anderen seine aktuelle Form schwierig einschätzen. Nach einem knapp verlorenen ersten Satz wurde er aber immer stärker und brachte den Gegner mit seinem fehlerlosen Spiel zur Verzweiflung. Henry gewann mit 3 zu 1 und brachte Feuerbach so den ersten Sieg ein!

 

Endstand: 4:3

 

 

Feuerbach gegen TuRa Bremen

 

Das zweite Gruppenspiel folgte am Nachmittag. Wir entschieden uns für eine leichte Rotation und schickten Philippe (1), Stephan (2) und Patrick (3) ins Rennen.

 

 

 

 

Ein unkonventionell aber stark spielender Bremer lies Stephan bei seinem Start ins Turnier keine Chance (0:3). Ebenso ungefährdet brachten uns Philippe und Patrick jeweils mit 3 zu 0 in Führung.

Aufgrund der Erfahrung des Doppels vom Vormittag spielten nun Henry und Stephan. In einem Spiel auf mäßigem Niveau verlor unsere neu formierte Paarung alle drei Sätze knapp.

Philippe zeigte gegen den besten Bremer nun seine starke Vorhand und sorgte für die erneute Führung, Stephan verlor nach einem guten ersten Satz den Faden und auch das Spiel. Wie gewohnt durfte nun Patrick das entscheidende Einzel bestreiten und gewann ‒ auch wie gewohnt ‒ im fünften Satz.

 

Endstand: 4:3

 

 

Feuerbach gegen TSV 1875 Höchst

 

Am Freitag folgte das dritte Gruppenspiel gegen den Turnierfavoriten aus Hessen. Wir rechneten uns keine Chancen aus und so erkämpfte sich Stephan im ehrlichen Schnick-Schnack-Schnuck das Privileg gegen den 1er mit Regionalliganiveau spielen zu dürfen. Aufstellung war also Philippe (1), Stephan (2) und Henry (3). Auch die Hessen rotierten im Vergleich zum Vortag ein wenig.

Die ersten Spiele sind schnell erzählt: Philippe gewann gegen einen offensivstarken Jugendspieler aus Höchst, Stephan machte gegen den über 500 Punkte höher eingestuften Spitzenspieler der Hessen immerhin in jedem Satz mindestens vier Punkte. Im dritten Einzel spielte Henry gegen einen sehr kontrollierten Gegner ordentlich mit, es reichte am Ende aber nur zu einem Satzgewinn.

Nach zwei verlorenen Doppeln probierten wir nun die Variante Henry und Patrick. Dies stellte sich als goldrichtig heraus. In einem bärenstarken Spiel wuchsen beide über sich hinaus und spielten besonders im Aufschlag-Rückschlag brutal gut. Sie holten gegen das auf dem Papier 700 Punkte stärkere Doppel nicht nur ein zwischenzeitliches 6 zu 10 auf, sondern führten sogar mit 2 zu 1 Sätzen. Im Entscheidungssatz gewann das Duo aus Feuerbach sensationell mit 11 zu 3 und ich behaupte dies war der beste Satz, den jemals ein Doppel aus Feuerbach gespielt hat!

 

 

 

Die zweite Einzelrunde startete mit dem Duell der bisher ungeschlagenen Spitzenspieler. Philippe wehrte sich nach Kräften, unterlag jedoch nach zwei knappen Sätzen mit 0 zu 3. Henry gelang es seine Spielfreude aus dem Doppel mitzunehmen und er glich gegen den guten Youngster aus Hessen zum 3 zu 3 aus. Vor dem Schlusseinzel wurden unsere Gegner sichtlich nervös. Ein Gegner, der sicherlich auch in der Oberliga spielen könnte, zeigte Stephan jedoch erneut seine Grenzen auf. 

 

 

Endstand: 3:4

 

 

Feuerbach gegen FC Lohrbach

 

Nach einer Mittagspause fand am Freitag das entscheidende Spiel um Platz zwei in der Gruppe statt. Der FC Lohrbach reiste mit großer Fangruppe an und wir schickten wieder unsere stärkste Aufstellung an den Start: Philippe (1), Henry (2) und Patrick (3).

Ein selbstverständlich starker 1er aus Lohrbach lies Henry im Eröffnungsspiel wenig Chancen, ebenso ungefährdet glich Philippe zum 1 zu 1 aus. Schon vor Beginn des Schlüsselspiels 3er gegen 3er gab es Aufregung: Da Paddys Vorhandbelag nach einem am Tisch hängengebliebenen Vorhandtopspin leicht eingerissen war, musterte ein Schiedsrichter seinen Schläger aus. Unbeeindruckt davon zeigte der Feuerbacher mit Ersatzschläger gegen einen modernen Abwehrspieler aus Lohrbach eine starke Leistung und gewann mit 3 zu 1.

Da unser neu formiertes Spitzendoppel nicht gemeinsam mit einem Schläger spielen konnte (Patrick hatte im Einzel Henrys Schläger genommen), schickten wir die vierte Doppelpaarung im vierten Spiel ins Rennen: Philippe und Henry. Gegen die sehr eingespielt wirkende Materialkombination unserer Gegner war so leider nicht zu gewinnen.

Im Duell der Spitzenspieler fand Philippe nach einem klar verlorenen ersten Satz in die Spur und holte mit 3 zu 1 einen wichtigen Punkt. Der Schiedsrichter zeigte sich nun erneut von seiner harten Seite und ordnete gegen den ausdrücklichen Wunsch beider Mannschaften das Weiterspielen auf zwei Tischen an. Dies war für uns eine besonders schwierige Situation, da Patrick und Henry nun zeitgleich spielen sollten. Henry machte gegen den jungen Abwehrspieler aus Baden ein paar Fehler zu viel und so musste die Entscheidung auch im vierten Gruppenspiel im Entscheidungseinzel fallen. Da dies bereits während Henrys Einzel gestartet wurde, spielte Patrick wieder mit einem anderen Schläger. Dies schien ihm jedoch wenig auszumachen und nach einem Krimi im dritten Satz (17:15) sicherte Paddy uns das Weiterkommen mit 3 zu 1.

 

Endstand: 4:3

 

 

Am Samstag konnten wir nun ausschlafen und uns Mittags gemütlich in Richtung Halle aufmachen. Die Viertelfinals wurden am Nachmittag gespielt.

 

 

Feuerbach gegen OTG 1902 Gera

 

Unsere Gegner aus Gera gewannen ihre Gruppe ungefährdet. Selbstverständlich wählten wir für das Viertelfinale wieder die stärkste Aufstellung mit Philippe (1), Henry (2) und Patrick (3).

 

 

 

Im ersten Spiele gegen den Starspieler aus Thüringen, der vor Kurzem noch die Regionalliga gewann, war für Henry wenig zu machen. Für den sicheren Ausgleich sorgte wieder einmal Philippe. Die Atmosphäre war mittlerweile atemberaubend. Normales Anfeuern kam aufgrund der Lautstärke in der Halle kaum bis zum Tisch durch, an vielen Boxen wurde jeder Punkt frenetisch gefeiert. Selbst die Tipps in den Satzpausen mussten gebrüllt werden.

 

Im wichtigen Spiel der beiden 3er legte Patrick brutal stark los und gewann zwei Mal mit 11 zu 6. Sein Kontrahent stellt daraufhin sein Spiel um wurde immer besser. Er glich zum 2 zu 2 Satzausgleich aus und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Beim Matchball bei 10:9 wähnten wir uns schon auf der Siegerstraße. Leider war das Glück am Ende nicht auf unserer Seite und der Punkt ging an Gera.

 

 

Mittlerweile wieder mit spielberechtigtem Material ausgestattet, konnten wir Henry und Patrick im Doppel aufstellen. Gegen die gute Links-Rechts-Paarung aus Gera zeigten beide wieder ein Riesen-Spiel und gewannen mit 3 zu 1. 

Beim Spielstand von 2 zu 2 ging es in die zweite Einzelrunde. Philippe gewann die ersten beiden Sätze gegen den blitzschnellen Thüringer und spielte dabei den Ball des Turniers. Auch im dritten Satz erarbeitete er sich eine Führung. Leider wurde die knallharte Vorhand des Spitzenspielers aus Gera immer sicherer und so ging auch dieses Schlüsselspiel denkbar knapp verloren (-9, -9, -8).

Henry trat nun gegen den ungeschlagenen Linkshänder an. In einem Spiel auf Augenhöhe sorgte der Feuerbacher für einen zwischenzeitlichen Satzausgleich von 1 zu 1. In den folgenden Durchgängen fehlten am Ende aber jeweils wenige Punkte. Somit mussten wir unserer Gegnern aus Gera zum Sieg gratulieren.

 

Endstand: 2:4

 

Nach knappen Siegen in der Gruppenphase fehlte uns im Viertelfinale das nötige Quäntchen Glück zum Erreichen des Halbfinals. Da wir ohne Erwartungen in das Turnier gestartet waren, trübte das Ausscheiden die Stimmung jedoch nicht. Den Abend ließen wir beim Public-Viewing des DFB-Pokal-Finals gemeinsam ausklingen. Erstaunlicherweise war Stephan der einzige im Saal mit dem richtigen Trikot und die Frankfurt-Anhänger in der Mehrzahl. Wenigstens bei diesem Spiel stimmte das Ergebnis!

 

 

Fazit:

Die Deutschem Pokalmeisterschaften für Verbandsklassen war ein tolles Turnier. Der Ausrichter in Fröndenberg hat einen riesen-Job gemacht. Die Zeitplanung hat super funktioniert, die Verpflegung war lecker und auch die Spielbedingungen waren klasse.

Alle Spiele und ausnahmslos alle Gegner samt Fan-Anhang waren sehr sympathisch und jederzeit sportlich fair. So macht Tischtennis wirklich Spaß!

 

Aus dem "sich-nicht-zu-böse-abschießen-zu-lassen" wurde ein gigantischer 5. Platz in Deutschland.

 

Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier

Die Spiele des Viertelfinales gegen OTG 1902 Gera im Video gibt es hier